Vor wenigen Jahren galten sie noch als Science-Fiction: Wer im einst mit Spannung erwarteten Jahr 2000 von Elektroautos auf heimischen Straßen geschwärmt hat, der wurde bestenfalls als Träumer belächelt.
Nicht einmal zwei Jahrzehnte später sieht die Welt schon ganz anders aus. Seit einigen Jahren bereits sind mit elektrischem Strom betriebene Fahrzeuge im Straßenverkehr unterwegs. Doch nicht nur das, ihre Besitzer teilen sich die Autos auch.
Beständiger Wandel
Denn Elektromobilität ist nur ein Baustein für den Wandel im Mobilitätsverhalten. Die bedenklich wachsende Zahl an Fahrzeugen auf den Straßen bezeugt die Endlichkeit unserer Straßen. Das Abstellen der Fahrzeuge blockiert Unmengen öffentlichen Raumes. Und der Verbrauch an Ressourcen bei der Fahrzeugfertigung lässt die Notwendigkeit der motorisierten Fortbewegung neuerlich überdenken. Neues Mobilitätsverhalten wie Carsharing gewinnt im Zuge der Digitalisierung zusätzlich an Bedeutung.
Praktische Eigenschaften
Carsharing und Elektromobilität passen gut zusammen. Das dezidiert umweltfreundliche Image, das Carsharing auszeichnet, kann unter der Voraussetzung, dass Elektrofahrzeuge in den Carsharing-Flotten ausschließlich mit Ökostrom aus regenerativen Energiequellen aufgeladen werden, durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen noch weiter verstärkt werden.
Das übliche Reichweitenproblem gibt es für Elektrofahrzeuge in Carsharing-Flotten ja nicht, da NutzerInnen immer die nächstliegende Carsharing-Station ansteuern können. Sie müssen nur lernen, die Elektrofahrzeuge in ihrer Reichweite – und in ihrer Einschränkung bei ungünstigen Witterungsbedingungen – realistisch einzuschätzen.
Nützlicher Nebeneffekt
Das Prinzip des Autoteilens entlastet die Umwelt, das dürfte mittlerweile unumstritten sein. Studien belegen, dass Carsharing-KundInnen zunehmend eigene Autos abschaffen, da sie die Sicherheit haben, alle automobilen Zwecke über die Carsharing-Flotte abdecken zu können. Sie fahren zudem in der Summe weniger mit dem Auto als vor ihrem Beitritt.
Dabei werden die im Jahr gefahrenen Kilometer mit Carsharing-Fahrzeugen, Mietwagen, geliehenen Fahrzeugen von Freunden und Verwandten sowie das Mitfahren in anderen Autos gezählt. Außerdem zeichnen sie sich durch eine umweltfreundlichere Verkehrsmittelwahl aus. Sie nutzen während ihrer Zeit als Carsharer mehr öffentliche Verkehrsmittel, fahren mehr Fahrrad oder gehen häufiger zu Fuß als vorher.*
Dienstlicher Mehrwert
Unternehmen sparen zusätzlich Kosten bei Dienstreisen ein, weil die Nutzung von Taxi oder Mietwagen seltener notwendig wird. E-Fahrzeuge haben den angenehmen Nebeneffekt, dass sie dem neuesten Stand der technischen Entwicklung entsprechen. Für einen Fuhrparkmanager heißt das, dass er ein effizientes Flottenmanagement mittels Carsharing optimal umsetzen kann. Intelligente Buchungskalender unterstützen die Nutzung von E-Autos unternehmensintern.
So können die E-Fahrzeuge zu Privatzwecken eingesetzt werden und sich zum Vorteil für MitarbeiterInnen gestalten – auch steuerlich, da sie keinen Sachbezug, aber dennoch einen Mehrwert seitens des Arbeitgebers darstellen. Davon profitiert dann das Image des Unternehmens und ganz nebenher auch das Betriebsklima.